Clevere Kreativtechniken von A - D machen schau
Von A wie ABC-Listen bis D wie Droodles
Die unten dargestellten prozessbezogenen Kreativitätstechniken (PKT) oder auch Kreativtechniken eignen sich insgesamt für die Bereiche Managementtraining und Kreativitätstraining, falls Sie in Ihrer Funktion als Personalverantwortliche oder Personalverantwortlicher mit der Mitarbeiterführung betraut sind, für das Projektmanagement, falls Sie über einen angeschlossenen Zeitraum hinweg ein Vorhaben aufzubauen und abzuwickeln haben, für die Teamentwicklung, falls Sie Ihr Team gezielt noch kreativer werden lassen möchten und für das berufliche Coaching von Einzelpersonen, falls Sie und Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Erfahrungen mit diesen Methoden machen wollen, um sie im Selbstmanagement einzusetzen. Viele dieser Techniken könnten Sie auch interessieren, falls Sie eine Existenzgründung planen.
A wie ABC-Listen (nach Vera Birkenbihl)
Diese Technik gehört zu den intuitiv-phantasieanregenden Kreativitätstechniken, weil sie sich direkt für die Ideenfindung innerhalb des kreativen Prozesses eignet, indem zu einer gegebenen Aufgabenstellung einzeln oder in einer Gruppe schriftlich eine Blanko-Alphabeth-Liste mit Lösungsideen von A - Z ausgefüllt wird. Dies kann mit und ohne Zeitvorgabe durchgeführt werden.
A wie ABC-Szenarien (engl. Analyse Best Cases)
Diese Technik gehört zu den intuitiv-phantasieanregenden Kreativitätstechniken, weil sie die Ideenfindung innerhalb des kreativen Prozesses unterstützt, indem sie in Bezug auf eine zu lösende Aufgabe oder ein Problem idealtypische positive Beispiele sammelt und analysiert, nach dem Motto: "Was würde im besten Falle geschehen?" Ihr Gegenteil ist sind die Analyse Worst Case-(AWC-)oder Horror-Szenarien, also die Sammlung der typisch negativen Beispiele nach dem Motto: "Was würde im schlimmsten Falle geschehen?".
A wie Ablaufanalyse (Flussdiagramm)
Diese Technik gehört zu den logisch-analytischen Kreativitätstechniken, weil sie sich auf die Problemformulierung innerhalb des kreativen Prozesses bezieht, indem sie eine klassische Problemanalyse mit anschließender Ideenfindung durchgeführt wird. Das Problem wird verlaufsartig dargestellt bzw. auch grafisch entsprechend anschaulich gemacht. Dann wird hinterfragt, welche Handlungs- und Verfahrensabläufe stattfinden und wie sich der Informationsfluss innerhalb des Systems gestaltet. Anschließend werden die vorhandenen Schwachstellen anlysiert und dann darauf bezogene Lösungsansätze formuliert, um die vorhandenen Schwachstellen im Sinne des zu erreichenden Zieles zu verringern.
A wie Action-painting
Diese Technik gehört zu den freien gestalterischen Kreativitätstechniken, weil sie sich für die Problemwahrnehmung und die Sensibilisierung der fünf Sinne (hier: visuell und kinästhetisch) innerhalb des kreativen Prozesses eignet. Eine große Fläche wird mit einem Team gemeinsam gestaltet, wobei der Farbauftrag möglichst spontan und ohne Pinsel erfolgen soll, d.h. es werden gefüllte Luftballons, Spritzen, Luftpumpen, alte Gießkannen, Siebe etc. eingesetzt, um die möglichst wasserlöslichen Farben auf die Wand (oder Ähnliches) zu bringen.
A wie Advocatus Diabolo
Diese Technik gehört zu den intuitiv-phantasieanregenden Kreativitätstechniken, weil sie als Provokationstechnik für die Ideenfindung innerhalb des kreativen Prozesses werden kann. Ein Gruppenmitglied schlüpft dabei in die Rolle des "Teufels Advokaten" und stellt viele provokante Thesen zu der zu lösenden Aufgabe oder zu dem zu lösenden Problem auf, um den Ideefluss der Gruppenmitglieder anzuregen. Der Advocatus Diabolo kann auch zu einem gültigen Argument eine provozierende Gegenthese aufstellen, die irritiert und zu neuen Ideen führt.
A wie AIDA-Formel
Diese Technik gehört zu den logisch-analytischen Kreativitätstechniken, weil sie die Ideenrealisation innerhalb des kreativen Prozesses vorantreibt, indem sie als Präsentationsmethode eine neu entwickelte Idee optimal kommunizieren hilft. Dabei stecken hinter dem Namen der Formel folgende Anfangsbuchstaben/Akronyme für englische Begriffe: A wie attention (Aufmerksamkeit erregen), I wie interest (Interesse wecken), D wie desire (Wünsche erzeugen), A wie action (zur Handlung führern). Diese Technik wird auch als Meßskala zum Überprüfen von Werdebotschaften oder beim Schreiben von Geschäftsbriefen verwendet.
A wie Aktions-Timeline
Diese Technik gehört zu den logisch-analytischen Kreativitätstechniken, weil sie sich besonders gut im Bereich des Projektmanagement bewährt hat und innerhalb des kreativen Prozesses zur Ideenrealisation gehört. Alle anstehenden Aufgaben werden in Form einer Zeitlinie visualisiert und chronologisch geordnet, um einen Überblick über den exakten Ablauf der Umsetzung aller anstehenden Aufgaben zu bekommen. Eine Verfeinerung dieser Technik stellt die sogenannte Netzplantechnik dar.
A wie Allmacht
Diese Technik gehört zu den intuitiv-phantasieanregenden Kreativitätstechniken, weil sie sich innerhalb des kreativen Prozesses zur Ideen-Findung eignet, indem sie die typische "Was wäre, wenn ... -Fragen" stellt. Gruppenteilnehmer werden aufgefordert, sich vorzustellen, dass sie alle Macht der Erde hätten, um das anstehende Problem zu lösen. Die dabei entstehenden Phantasien werden solange mit den real vorhandenen Rahmenbedingungen abgeglichen, bis machbare Lösungen entstehen.
A wie Alpenmethode oder Alpentechnik
Diese Technik gehört zu den logisch-analytischen Kreativitätstechniken, weil sie die Ideenrealisation innerhalb des kreativen Prozesses systematisch unter die Lupe nimmt und insbesondere dafür sorgt, Tages- und Wochenpläne aufzustellen. Ihr Name ist aus den Anfangsbuchstaben/Akronymen zusammengesetzt und bedeutet: A wie Aufgaben zusammenstellen, L wie Länge der Tätigkeiten einschätzen, P wie Pufferzeiten reservieren, E wie Entscheidungen treffen (Prioritäten, Kürzungen), N wie Nachkontrolle, Notizen ins den Zeitplaner übertragen.
A wie Alte Mauern
Diese Technik gehört zu den freien gestalterischen Kreativitätstechniken, weil sie die Problemwahrnehmung und die Sensibilisierung der fünf Sinne (hier: visuell) innerhalb des kreativen Prozesses unterstützt. Mauern, deren Putz teilweise abgebröckelt ist oder Wälle aus zusammengefügten Feldsteinen regen dazu an, darauf Formen und Figuren von Menschen und Tieren zu entdecken. Schon Leonardo da Vinci empfahl diese Wahrnehmungsübung.
A wie Analogie
Diese Technik gehört zu intuitiv-phantasieanregenden Kreativitätstechniken, weil sie als Imaginationstechnik die Ideenfindung innerhalb des kreativen Prozesses anregt, weil sie dazu anregt, in Vergleichen zu denken oder zu sprechen. -Diese Vergleiche bedienen sich oft einer bildhaften Ausdrucksweise, etwa wie "jemand hat Geld wie Heu" oder "das Gespräch war so langatmig wie ein auseinander gezogenes Kaugummi". Insbesondere Schriftstellerinnen und Schriftsteller nutzen die Analogie, um anschauliche Texte zu schreiben.
A wie As if (Was wäre, wenn ...)
Diese Technik gehört zu den intuitiv-phantasieanregenden Kreativitätstechniken. weil sie als Imaginationstechnik die Ideenfindung innerhalb des kreativen Prozesses anregt, indem sie durch provozierende Fragen die Realität vorübergehend außer Kraft setzt und damit alte Denkmuster aufbricht: Dabei können zwei Arten von provozierenden Fragen gestellt werden: 1. Fragestellungen irrelevanter Natur (z.B. "Was wäre, wenn das Jahr vierzehn Monate hätte?" oder "Was wäre, wenn es Fische regnen würde?" und 2. Fragestellungen, die sich konkret auf die Aufgabenstellung beziehen (z.B. "Was wäre, wenn man aus Abfall Häuser bauen könnte?" oder "Was wäre, wenn man in den Chefetagen nur noch weibliche Führungskräfte finden würde?")
A wie Attribute Listing (nach Robert P. Crawford)
Diese Technik gehört zu den logisch-analytischen Kreativitätstechniken, weil sie die Ideenfindung innerhalb des kreativen Prozesses systematisch untersucht, indem sie in vier Schritten die Verbesserung und Weiterentwicklung eines vorhandenen Produktes oder Verfahrens erarbeitet statt eine Neuerfindung zu entwickeln. Das zu verändernde Produkt oder das zu verändernde Verfahren wird in seine Einzelelemente (Attribute) aufgeteilt und diese werden dann systematisch variiert. Auf diese Weise können neue attraktive Lösungen entstehen.
A wie Aquarellieren
Diese Technik gehört zu den freien gestalterischen Kreativitätstechniken, weil sie die Problemwahrnehmung und die Sensibilisierung der fünf Sinne (hier: visuell) innerhalb des kreativen Prozesses in den Fokus nimmt, indem zuvor angefeuchtetes Spezialpapier mit verschiedenen Aquarellfarben betupft, bespritzt oder bepinselt wird. Der Farbauftrag verläuft dabei, sodass Zufallsformen entstehen. Die Ergebnisse können dann interpretiert und ggf. anschließend mit einem neuen Farbauftrag oder Überzeichnungen stärker akzentuiert werden.
B wie Basic-Synectics (nach Bernd Rohrbach)
Diese Technik gehört zu den intuitiv-phantasieanregenden Kreativitätstechniken, weil sie sowohl für die Problemwahrnehmung, die Problemformulierung und die Ideenfindung, innerhalb des kreativen Prozesses geeignet ist, indem sie einen formalen, von Prof. Dr. Rohrbach entwickelten Ablauf nutzt. Sie gehört zu den den klassischen Analogietechniken und nutzt das Prinzip der Entsprechung, Ähnlichkeit oder Übereinstimmung, indem scheinbar zusammenhanglose Dinge in Verbindung gebracht werden, um daraus neue Ideen zu generieren.
B wie Bedingungsanalyse
Diese Technik gehört zu den logisch-analytischen Kreativitätstechniken, weil sie sich für die Ideenrealisation innerhalb des kreativen Prozesses eignet, indem sie fördernde und hemmende Bedingungen in Bezug auf eine Aufgabenstellung herauskristallisiert. Dazu wird zu einem Brainstorming eingeladen, wobei zwei Spalten zu bearbeiten sind: In die erste Spalte werden die Ideen eingetragen, die die Erfüllung der Aufgabe bzw. die erarbeitete Problemlösung unterstützen, in die zweite Spalte werden Ideen eingetragen, die die Erfüllung der Aufgabe bzw. die erarbeitete Problemlösung bremsen. Auf diese Weise lässt sich eine überprüfen, ob die neue Idee realisierbar ist.
B wie Begrüßungsformen
Diese Technik gehört zu den freien gestalterischen Kreativitätstechniken, weil sie die Problemwahrnehmung und die Sensibilisierung der fünf Sinne (hier: visuell und kinästhetisch) innerhalb des kreativen Prozesses anspricht, indem Teammitglieder ohne Worte durch einen großen Raum gehen und einander auf höchst unterschiedliche und originelle Art bei jeder Begegnung begrüßen, wozu Kopfbewegungen, Gesten, Mimikvariationen, Körperkontaktformen und Pantomimen gehören.
B wie Bildmappen-Brainwriting - BBB-Methode (nach Batelle-Institut)
Diese Technik gehört zu den intuitiv-phantasieanregenden Kreativitätstechniken, weil sie die Ideenfindung innerhalb des kreativen Prozesses trainiert, indem nach einem Auftakt-Brainstorming, die zu ersten spontanen Lösungen führen, die Gruppenmitglieder eine vorbereitete Bildmappe und dreißig Minuten Zeit bekommen, um in Einzelarbeit durch die Betrachtung der Bilder spontane Assoziationen zu bilden und neue Lösungsansätze zu entwickeln. Anschließend präsentiert jeder seine Ergebnisse vor der Gruppe und regt damit weitere Ideen an.
B wie Bionik (nach Jack E. Steele)
Diese Technik gehört zu den intuitiv-phantasieanregenden Kreativitätstechniken, weil sie die Ideenfindung innerhalb des kreativen Prozesses unterstützt, indem sie als Analogie-Technik Gruppenteilnehmer oder Einzelpersonen fragt: "Wie hat die Natur dieses Problem gelöst?" Auf diese Weise entstehen Lösungsansätze, die sich von der Natur und deren Funktionsweisen inspirieren lassen. Typische Beispiele sind z.B. komplexe Straßenführungen, der Reissverschluss, der Klettverschluss oder der Hubschrauber. Hier werden also Vergleiche und Entsprechungen aus der Natur dafür verwendet, technische Lösungen zu finden.
B wie Bisoziation (nach Arthur Koestler)
Diese Technik gehört zu den intuitiv-phantasieanregenden Kreativitätstechniken, weil sie die Ideenfindung innerhalb des kreativen Prozesses begünstigt, indem sie auf eine besondere Art frei Assoziationen produziert. Sie unterscheidet sich von der reinen Assoziation dadurch, dass komplexe Zusammenhänge, also eine Grundidee, ein Konzept oder eine Technik mit einer anderen Idee, einem anderen Konzept oder einer anderen Technik kombiniert wird, um zu einer völlig neuen Idee zu gelangen. Z.B. hatte Sigmund Freud im Zusammenhang mit der sogenannten weiblichen Hysterie (von griech. hysteron = Gebärmutter) eine Verknüpfung zwischen Sexualität, Kind und Eltern hergestellt, die dann auch eine sog. männliche Hysterie zuließ, was ihm zur damaligen Zeit Spott, Beschimpfungen und Ablehnung eintrug, da die Hysterie aufgrund ihrer Wortbedeutung ja "logischerweise" nur bei Frauen vorkommen konnte. Gutenberg kombinierte die Eigenschaften der Weinpresse mit denen eines Stempels, um Münzen zu prägen, woraus der Buchdruck entrstand.
B wie Bleigießen
Diese Technik gehört zu den freien gestalterischen Kreativitätstechniken, weil sie die Problemwahrnehmung und Sensibilisierung der fünf Sinne (hier: visuell) innerhalb des kreativen Prozesses übt. Erhitztes flüssiges Blei (alternativ: flüssiges Wachs) wird in kaltes Wasser gegossen und erstarren gelassen, die dabei entstandenen Zufallsformen werden anschließend benannt und bei Bedarf sogar interpretiert.
B wie Blindenspaziergang
Diese Technik gehört zu den freien gestalterischen Kreativitätstechniken, weil sie die Problemwahrnehmung und die Sensibilisierung der fünf Sinne (hier: kinästhetisch) innerhalb des kreativen Prozesses anregt, indem man eine Person bittet, sich die Augen zu verbinden, um von einer anderen Person durch eine bekannte oder unbekannte Umgebung geleitet zu werden (Die Vertrauensbasis muß vorher geklärt sein). Der Blindenführer veranlasst die vorübergehend nicht sehende Person, mit den Händen verschiedene Oberflächen abzutasten und so ungewöhnliche haptische Erfahrungen zu machen.
B wie Blitzlicht
Diese Technik gehört zu den intuitiv-phantasieanregenden Kreativitätstechniken, weil sie sich als Feedbacktechnik für die Ideenbewertung innerhalb des kreativen Prozesses eignet, indem ein Ball oder ein Stift (als Mikrofon) wird jeweils im Team weitergereicht wird, um damit zu demonstrieren, dass zur Zeit nur eine Person sprechen soll. Jeder ist gehalten, nacheinander eine Rückmeldung zu den erarbeiteten Vorschlägen zu geben, ohne diese zu begründen. Kommentare und Bezüge sowie Bewertungen zu den Feedback-Äußerungen von anderen Teammitgliedern sind nicht gestattet.
B wie Bonushamster
Diese Technik gehört zu den intuitiv-phantasieanregenden Kreativitätstechniken, weil sie sich für die Ideenbewertung innerhalb des kreativen Prozesses bezieht. Sie hat das Ziel, die positiven Aspekte oder Argumente für eine Idee oder Lösung mit den negativen Aspekten oder Einwände gegen eine Idee oder Lösung ins Gleichgewicht zu bringen. Dazu werden bestimmte Spielregeln aufgestellt, die jedes Teammitglied dazu zwingt, für jeden geäußerten Einwand auch positive Vorschläge zu machen.
B wie Bodypainting
Diese Technik gehört zu den freien gestalterischen Kreativitätstechniken, weil sie die Problemwahrnehmung und die Sensibilisierung der fünf Sinne (hier: visuell und kinästhetisch) innerhalb des kreativen Prozesses betrifft, indem die gesamte nicht bedeckte oder nicht bekleidete Hautoberfläche eines Menschen mit schadstofffreier Farbe oder Schminke verziert wird - entweder durch eine eigene Bemalung oder durch eine andere Person. Anleihen und Inspirationen dazu können u.a. von Abbildungen der Körperverzierungen von Angehörigen archaischer Kulturen genommen werden.
B wie Brainfloating
Diese Technik gehört zu den intuitiv-phantasieanregenden Kreativitätstechniken, weil sie sich für die Ideenfindung innerhalb des kreativen Prozesses eignet, indem sie dazu anregt, Fragen zu formulieren, in der Themen aus verschiedenen Bereichen zusammengeführt werden, wobei möglichst viele Sinne mit einbezogen werden, z.B. "Wenn diese Zahnpasta eine Pflanze wäre, wie würde sie sich dann anfühlen?". Durch eine vorgegebene Phasenabfolge werden die dabei entstehenden Einfälle ergänzt und weiter ausgearbeitet.
B wie Brainstorming klassisch (nach Alex F. Osborn)
Diese Technik gehört zu den intuitiv-phantasieanregenden Kreativitätstechniken, weil sie die Ideenfindung innerhalb des kreativen Prozesses aktiviert, indem in einer Gruppe oder einer Einzelperson gegenüber dazu angeregt wird, zu einem vorgegebenen Thema möglichst viele neue und ungewöhnliche Ideen zu äußern. Dieses spontane Gedankenäußern soll völlig ohne Bewertung stattfinden (Grünlichtphase). Dafür gelten folgende Regeln: 1. Quantität vor Qualität, 2. Keine Kritik oder Bewertung, 3. Alle Ideen werden festgehalten, 4. Je ausgefallener desto besser. Erst nachdem möglichst viele Ideen geäußert worden sind, werden diese anschließend bewertet (Rotlichtphase).
B wie Brainwriting 635 (nach Bernd Rohrbach)
Diese Technik gehört zu den intuitiv-phantasieanregenden Kreativitätstechniken, weil sie die Ideenfindung innerhalb des kreativen Prozesses anregt, indem folgendermaßen vorgegangen wird:: Sechs Gruppenteilnehmer schreiben jeweils drei Lösungsideen zu einem zu lösenden Problem oder einer zu lösenden Aufgabe in fünf Minuten auf ein Blatt Papier, danach rotieren die Aufzeichnungen so lange, bis jeder seine ursprüngliche Seite vor sich liegen hat.
B wie Brainwalking (klassisch)
Diese Technik gehört zu den intuitiv-phantasieanregenden Kreativitätstechniken. weil sie die Ideenfindung innerhalb des kreativen Prozesses unterstützt, indem auf in einem Raum verteilte Moderationsseiten, die an Stellwänden, direkt an der Wand oder an Fensterscheiben angebracht wurden - Einfälle notiert werden, sodass jeder im Raum diese sehen kann. Die Gruppenmitglieder werden dazu angehalten, sich im Raum zu bewegen und die Einfälle dabei zu betrachten. Durch die Bewegung im Raum kommt auch Bewegung in die Köpfe, sodass der gesamte kreative Prozess davon profitieren kann.
C wie Camelot-Technik (nach James M. Higgins)
Diese Technik gehört zu den intuitiv-phantasieanregenden Kreativitätstechniken, weil sie die Ideenfindung innerhalb des kreativen Prozesses fördert, indem. - bezogen auf eine Aufgabe oder eine Problemstellung . ein umfangreiches idealtypisches Szenario entworfen wird, ein "Camelot", wie in der König Arthus Legende. Dieses Szenario wird danach daraufhin analysiert, inwiefern es der aktuellen Situation entspricht. Folgende Fragen werden gestellt: 1. Was sind die Unterschiede? Wie sehen sie aus? 2. Warum existieren diese Unterschiede? Was sind die Gründe dafür? 3. Welche a) Probleme und b) Möglichkeiten ergeben sich aus den Unterschieden?
C wie CATWOE-Technik (nach Peter Checkland und Jim Scholes)
Diese Technik gehört zu den logisch-analytischen Kreativitätstechniken, weil sie u.a. die Problemformulierung innerhalb des kreativen Prozesses angeht, indem diese Technik das zu definierende Problem nicht direkt betrachtet, sondern sich auf das umgebende System konzentriert, indem es mit Formulierungen arbeitet wie: "Ein System, das ... herstellt", "Eine Einrichtung, die ... erreicht" oder "Eine Vorrichtung, die zu ... dient". Dann werden folgende Anfangsbuchstaben/Akronyme der englichen Begriffe verwendet: C wie Costumers - die Kunden des Systems, A wie Actors - die Darsteller des Systems, T wie Tranformationsprocess - Die Schritte des Systems, W wie World View - die Weltanschauung des Systems, O wie Owners - die Eigentümer, E wie Environmental Contrains - die Grenzen des Systems.
C wie Checkliste
Diese Technik gehört zu den logisch-analytischen Kreativitätstechniken, weil sie die Problemformulierung innerhalb des kreativen Prozesses betrifft, indem sie aus einer Reihe von Fragen oder Gesichtspunkten besteht, die man im Zusammenhang mit der Lösung eines Problemes oder einer Aufgabe nicht übersehen sollte. Diese Listen helfen, den Überblick über die Komplexität des Gesamtthemas zu behalten und sie verhindern, dass wichtige Überlegungen nicht unter den Tisch fallen. Die bekannteste Checkliste ist die Einkaufsliste ;-)
C wie Clustern
Diese Technik gehört zu den logisch-analytischen Kreativitätstechniken, weil sie die Ideenfindung innerhalb des kreativen Prozesses betrifft, indem sie nach einer zuvor stattgefundenen Ideensammlung (z.B. auf Moderationskarten, Notizzetteln, Skizzen) eine Übersicht nach Oberthemen bzw. Kategorien erstellt. Diese Strukturierung durch Clusterbildung kann entweder vorher festgelegt worden sein oder sich erst im Nachhinein ergeben. An das Clustern können dann Auswahltechniken angeschlossen werden, die zur Ideenbewertung führen.
C wie Collage
Diese Technik gehört zu den freien gestalterischen Kreativitätstechniken, weil sie die Problemwahrnehmung und die Sensibilisierung der fünf Sinne (hier: visuell) innerhalb des kreativen Prozesses schult, indem auf einem großen weißen Blatt Papier Bildelemente aufgeklebt werden, die zuvor - passend zu einem gegebenen Thema - aus Zeitschriften ausgeschnitten und neu miteinander kombiniert werden. Auch aufgeklebte ausgeschnittene Worte oder andere Materialien können die Collage vervollständigen.
C wie Collective Notebook (nach Charles Hutchison Clark)
Diese Technik gehört zu den intuitiv-phantasieanregenden Kreativitätstechniken, weil sie die Ideenfindung innerhalb des kreativen Prozesses unterstützt, indem jedes Gruppenmitglied eines Teams ein Heft oder Arbeitsbuch erhält, in welchem die Problemformulierung zu finden ist. Über einen bestimmten Zeitraum, z.B. einen Monat lang, sollen dann alle am Ideenfindungsprozess beteiligten Personen täglich mindstens eine Idee dort notieren. Nach Ablauf der Frist werden die Notizen eingesammelt und weiterverarbeitet.
C wie Creative Casting (nach Harald Braem)
Diese Technik gehört zu den freien gestalterischen Kreativitätstechniken, weil sie die Problemwahrnehmung innerhalb des kreativen Prozesses anregt, indem vielfältige Aktionen, die eine ganzheitliche Wahrnehmung anregen sollen, von den Teammitgliedern oder von Einzelpersonen durchgeführt werden. Dazu gehört zu einem vorgegebenen Thema z.B. unterschiedlichste Materialien zu sammeln, fremde Orte aufzusuchen, Menschen zu befragen, neue Sinneseindrücke dazu aufzunehmen etc. Alle Ergebnisse sollen dann in einer persönliche Ausdruckscollage (mood chart) Eingang finden und werden dann weiter verarbeitet.
C wie Creative Hero (nach Michael Luther)
Diese Technik gehört zu den intuitiv-phantasieanregenden Kreativitätstechniken. weil sie die Ideenfindung innerhalb des kreativen Prozesses untertützt, indem in Bezug auf ein Problem oder eine Aufgabenstellung ein imaginärer Meister oder eine imaginäre Helferin um Rat gefragt wird. Diese Heldin (female hero) oder dieser Held (male hero) kann eine existierende, eine nicht mehr lebende oder eine ausgedachte phantasierte Person sein. Folgende Fragen könnten gestellt werden: "Welche Ideen würde diese Person haben?", "Welche Fragen würde sie stellen, was würde sie wissen wollen?", "Wie würde sie das Problem angehen bzw. bewältigen?" "Aus welchem Fundus, aus welchen Quellen würde sie schöpfen?"
D wie Daumenkino
Diese Technik gehört zu den freien gestalterischen Kreativitätstechniken, weil sie die Problemwahrnehmung und die Sensibilisierung der fünf Sinne (hier: visuell) innerhalb des kreativen Prozesses verfeinert, indem sie dazu anregt, auf einem Zettelblock Seite für Seite spontan nacheinander Scribbles anzubringen bzw. zu zeichnen, die die veränderte Körperhaltungen eines Strichmännchens darstellen. Wird der Zettelblock anschließend mit der Daumenspitze schnell durchgeblättert, entsteht ein filmartiger überraschender Bewegungsablauf der Figur, wie er zuvor nicht erwartet wurde.
D wie Delphi-Befragung
Diese Technik gehört zu den intuitiv-phantasieanregenden Kreativitätstechniken, weil sie der Ideenfindung innerhalb des kreativen Prozesses dient, indem sie eine (anonyme) Expertenbefragung in Hinblick auf zukünftige Entwicklungen (Orakel von Delphi!) durchführt. Die Experten werden einzeln und getrennt voneinander befragt, um die Nachteile der Gruppendynamik zu vermeiden. Die Ergebnisse werden durch ein gesondertes Verfahren von extremen Meinungen, Vorurteilen und Fehleinschätzungen bereinigt.
D wie Destruktiv-konstruktives Brainstorming
Diese Technik gehört zu den intuitiv-phantasieanregenden Kreativitätstechniken, weil sie die Ideenfindung innerhalb des kreativen Prozesses unterstützt, indem sie davon ausgeht, dass Kritik immer auch ein Teil der Lösung eines Problems liefern kann. Zu einer Aufgabenstellung bzw. einem zu lösenden Problem werden deshalb zuerst möglichst viele Schwachstellen und negative Argumente per Brainstorming (daher destruktives Brainstorming) zusammengestellt, wie z.B. Kritik an der derzeitigen Situation oder eine skeptische Einstellung zu der zu erwartenden Problemlösung. Danach findet eine Unterbrechung statt und alle Teammitglieder sammeln sich an einem anderen Ort mit neuen Rahmenbedingungen. Hier findet dann das konstruktive Brainstorming statt, in dem allgemeine neue Lösungen ersonnen werden und speziell Lösungen für die erkannten Schwachstellen.
D wie Direkte Analogie
Diese Technik gehört zu den intuitiv-phantasieanregenden Kreativitätstechniken, weil sie die Ideenfindung innerhalb des kreativen Prozesses betrifft, indem sie Entsprechungen und Vergleiche in Bezug auf die Aufgabenstellung bzw. das Problem verwendet. Sie stellt Fragen wie: "Was kann mit dieser Situation, mit diesem Problem verglichen werden? Das ist doch wie ..." Durch den Vergleich paralleler Vorgänge aus völlig unterschiedlichen Wissensgebieten kann ein neues Verständnis für Problemlösungen entstehen.
D wie Dissoziation
Diese Technik gehört zu den intuitiv-phantasieanregenden Kreativitätstechniken.,weil sie die Ideenfindung innerhalb des kreativen Prozesses anregt, indem sie dazu auffordert, gedanklich vorübergehend aus dem eigenen Körper herauszugehen und in einen anderen Menschen, in Tiere, Gegenstände, Landschaften, Dinge oder Kunstfiguren zu schlüpfen, um aus dieser Perspektive der "geliehenen Identität" neue Ideen zu entwickeln.
D wie Divergentes Denken (nach Joy Paul Guilford)
Diese Technik gehört zu den intuitiv-phantasieanregenden Kreativitätstechniken, weil sie die Ideenfindung innerhalb des kreativen Prozesses betrifft, indem sie eine grundsätzliche Art des Denkens darstellt, die intuitiv, offen, unsystematische und spielerisch an Problemlösungen herangeht, wobei Denkblockaden und kritische Einwände ausgeschaltet sind. Das divergente Denken führt in der Regel zu mehreren mögliche Problemlösungen, wobei das sog. konvergente Denken nur eine mögliche Lösung anerkennt.
D wie Doppelkopf (nach Harald Braem)
Diese Technik gehört zu den intuitiv-phantasieanregenden Kreativitätstechniken, weil sie die Ideenfindung innerhalb des kreativen Prozesses fördert, indem sie grundsätzlich zu zweit durchgeführt wird, in der stets zwei polarisierende Rollen verteilt werden: Die 1. Person steht für das logisch-sachliche Kritisieren, das Präsentieren klarer Fakten, warum etwas nicht geht sowie das Außerachtlassen von Gefühlen. Die 2. Person steht für das emotionale Dagegenargumentieren, das einwerfen unlogischer Argumente und das Schweifen der Phantasie. Nach einem vorgegebenen Ablaufplan werden die Rollen getauscht, die jeweiligen Äußerungen fixiert und kommentiert, Collagen dazu entwickelt und alles ins Positive gewendet.
D wie Dreiklang (nach Harald Braem)
Diese Technik gehört zu den intuitiv-phantasieanregenden Kreativitätstechniken, weil sie für die Ideenfindung innerhalb des kreativen Prozesses geeignet ist, indem sie nach dem Prinzip der Synästhesie vorgeht: Dabei werden Sinnesebenen miteinander in Beziehung gesetzt, die normalerweise nichts miteinander zu tun haben, weil sie aus unterschiedlichen Repräsentationssystemen stammen. Gruppenmitglieder werden mit Fragen konfrontiert, die nach dem Muster angefertigt sind wie "Wenn dieses Getränk eine Kerze wäre, wie würde sie dann singen?" (Dreikomponentenfrage). Danach findet eine formale Abfolge von weiteren Arbeitsschritten statt, die den Ideenfluss durch den Einsatz der Sinne weiter anregt.
D wie Droodles
Diese Technik gehört zu den freien gestalterischen Kreativitätstechniken, weil sie die Problemwahrnehmung und die Sensibilisierung der fünf Sinne (hier: visuell) innerhalb des kreativen Prozesses anregt, indem innerhalb eines vorgegebenen quadratischen oder rechteckigen Rahmens einfache Striche, Linie, Kurven etc. eingezeichnet sind. Der Betrachter soll aus diesem Ausschnitt eine ganzen Gestalt entwickeln, zu der der Inhalt dieser Teilansicht paßt. Bekannt ist z.B. das Droodle einer Giraffe, die außen vor einem Fenster vorbeischreitet, sodass der im Raum Befindliche nur einen Ausschnitt des langen Halses (zwei parallele Linien mit Flecken darauf) sieht.
Bei Interesse lesen Sie gerne eines meiner Bücher oder probieren Sie eine oben auf meiner Website dargestellte Kreativitätstechnik aus. Viel Vergnügen!!
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