Mutige Kreativtechniken von A - D machen Spaß
Von A wie Alltagsspiele bis D wie Detektivarbeit
Die unten dargestellten verhaltensbezogenen Kreativitätstechniken (VKT) oder Kreativtechniken eignen sich insgesamt vorwiegend für den Bereich der mittel- und langfristigen Persönlichkeitsentwicklung, wie sie durch das berufliche Coaching von Einzelpersonen, durch Selbstcoaching oder durch ein mehrere Monate dauerndes Kreativitätstraining angestrebt werden kann. Falls Sie in einem kreativen oder künstlerischen Beruf arbeiten oder in Ihrem Leben oder Beruf mehr Platz für kreative Vorhaben schaffen möchten, dann könnten die verhaltensbezogenen Kreativitätstechniken (VKT) für Sie interessant sein. Diese teilweise sehr ungewöhnlichen Verfahren unterstützen Sie im Ihrer Selbstreflektion in Beruf und Alltag, regen zur Biografiearbeit an, machen Mut zum eigenen Persönlichkeitsprofil und stärken Ihre innere Widerstandskraft (Resilienz), was wiederum Ihrem Selbstmanagement zugute kommt.
A wie Alltagsspiele (nach Lilo Endriss)
Diese Technik gehört deswegen zu den verhaltensbezogenen Kreativitätstechniken, weil sie dem Abbau gesellschaftlicher bzw. kultureller Blockierungen der Kreativität dient. Sie werden dazu angeregt, bewusst mehr Spielerisches im Beruf und im Alltag einfließen zu lassen. Als Leitfragen für diese langfristigen Einstellungs- und Verhaltensänderung dienen diese Anregungen: "Wo haben Sie früher in Ihrem Beruf und Ihren Alltag etwas spielerisch gestaltet?" "Wo gestalten Sie heute in Ihrem Beruf und in Ihren Alltag bereits etwas spielerisch?" und "Womit können Sie in Ihrem Beruf und in Ihren Alltag in Zukunft etwas noch spielerischer gestalten?".
A wie Alternativen-Koffer (nach Lilo Endriss)
Diese Technik gehört deswegen zu den verhaltensbezogenen Kreativitätstechniken, indem sie den Abbau der wahrnehmungsbedingten Blockierungen der Kreativität einleitet und verhindert, dass Sie immer nach der ersten besten Idee greifen. Sie übt, dass Sie sich grundsätzlich in Beruf und Alltag auch immer wieder alternative Möglichkeiten ausdenken und das Prinzip des "Plan-B" beherzigen. Finden Sie Beispiele aus Ihrem Leben, in denen Sie sich erfolgreich für "die zweite Wahl" entschieden haben.
A wie Autoritätsgläubigkeits-Register (nach Lilo Endriss)
Diese Technik gehört deswegen zu den verhaltensbezogenen Kreativitätstechniken, weil sie den Abbau der verstandesbedingten Blockierungen der Kreativität im Zusammenhang mit der Annahme "Nur das, was der Fachmann/die Fachfrau sagt, das zählt!", fördert. Sammeln Sie Beispiele und Aussagen von sog. Autoritäten aus Ihrem Privat- und Berufsleben, von denen sich hinterher herausstellte, dass diese Aussagen nicht für Sie zutrafen (z.B. von Eltern, Verwandten, Lehrern, Ausbildern, Chefs etc.). Machen Sie sich darüber hinaus klar, dass auch sog. wissenschaftliche Erkenntnisse nur so lange als richtig gelten, bis jemand etwas anderes - oder das Gegenteil bewiesen hat.
A wie Auszeiten
Diese Technik gehört deswegen zu den verhaltensbezogenen Kreativitätstechniken, weil sie den Abbau der sozialen bzw. umweltbedingten Blockierungen der Kreativität anregt. Sie werden dazu eingeladen, sich für Ihre Persönlichkeitsentwicklung Auszeiten zu gönnen. Sie können diese Auszeiten dafür nutzen, bewusst kreativ zu denken und zu handeln, indem Sie dies von sich erwarten und als Ziel für Ihre Auszeit formulieren. Der zeitliche Freiraum und die räumliche Distanz zu Ihrem sozialen Umfeld ermöglichen, sich begrenzt dem sozialen Druck bzw. den Erwartungen anderer an Sie zu entziehen und ungehindert zu experimentieren.
B wie Begrabene Träume (nach Julia Cameron)
Diese Technik gehört deswegen zu den verhaltensbezogenen Kreativitätstechniken, weil sie dem Abbau der wahrnehmungsbedingten Blockierungen der Kreativität dient. Sie fördert die Überwindung des fehlenden Interesses an Problemlösungen. Sie werden gebeten, sehr rasch - und ohne lange nachzudenken - in eine vorgegebene Struktur Einfälle zu notieren, die Sie in der Folgezeit nach und nach in den Alltag integrierten werden wie z.B. Dinge, die Sie früher gerne taten oder Hobbys, die Ihnen Spaß machen oder "Albernheiten", die Sie gerne einmal ausprobieren möchten.
B wie Bewundern und Mögen (nach Julia Cameron)
Diese Technik gehört deswegen zu den verhaltensbezogenen Kreativitätstechniken, weil sie dem Abbau der sozialen bzw. umweltbedingten Blockierungen der Kreativität dient. Sie inspiriert Sie dazu, sich mit dem Leben und der Persönlichkeit von Menschen zu beschäftigen, die Sie bewundern: Welche Eigenschaften bringen diese mit sich? Welche Eigenschaften davon würden Sie auch gerne persönlich haben? Welche davon könnten Sie von Ihren Freunden erwarten?
C wie Chancen-Denken (nach Mario Pricken)
Diese Technik gehört deswegen zu den verhaltensbezogenen Kreativitätstechniken, weil sie den Abbau der emotionalen Blockierungen der Kreativität untestützt. Sie werden dazu aufgefordert, den Ideenfluss im Team dadurch zu unterstützen, dass Sie nach dem Positiven in den Ideen anderer suchen. Sie können sich z.B. fragen: Was ist brauchbar an diesem Einfall?". Dadurch wird der innere Zensor durch den inneren Kreativen ersetzt - und dadurch schlagen Sie keine Türen zu, sondern öffnen sie.
C wie Clownerie (nach Lilo Endriss)
Diese Technik gehört deswegen zu den verhaltensbezogenen Kreativitätstechniken, weil sie den Abbau emotionaler Blockierungen der Kreativität in den Fokus stellt. Sie werden dazu anhalten, bewusst humoristische Darstellungen in Wort und Bild zu sammeln, sich alte Marx-Brothers-Filme anzuschauen, Stan-and-Ollie-Darbietungen anzusehen, Parodien wertzuschätzen, Kabarettveranstaltungen zu besuchen, Spottlieder anzuhören, Clownsdarbietungen zu genießen und damit die komischen Seiten des Lebens zu sehen, wie sie durch Übertreibungen und Poitierungen deutlich gemacht werden können.
D wie Detektiv-Arbeit (nach Julia Cameron)
Diese Technik gehört deswegen zu den verhaltensbezogenen Kreativitätstechniken, weil sie sich mit dem Abbau der verstandesbedingten Blockierungen der Kreativität beschäftigt. Sie werden dazu angehalten, die Vorlieben und Interessen des kreativen inneren Kindes in Ihnen herauszuarbeiten, zu benennen und wieder aufleben zu lassen. Diese Technik arbeitet mit biografischen Anteilen, dazu gehören Satzergänzungen wie bei: "Der beste Film, den ich als Kind gesehen habe, war ..." oder "Mein Lieblingsinstrument ist ..."
Bei Interesse lesen Sie gerne eines meiner Bücher oder probieren Sie eine auf meiner Website dargestellte Kreativitätstechnik aus. Viel Vergnügen!
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